M. Fabry ist eine vererbte, fortschreitende Stoffwechselerkrankung, die sich auf mehrere Organsysteme wie Nieren, Herz, und Nervensystem auswirken kann. Von M. Fabry sind sowohl Männer als auch Frauen betroffen. Beim «klassischen» M. Fabry treten die Symptome bereits im jungen Lebensalter auf und steigern sich allmählich. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, verkürzt sich die Lebenserwartung um etwa 20 Jahre bei Männern und um rund 15 Jahre bei Frauen.
M. Fabry tritt vergleichsweise selten auf: Etwa eines von 40.000 Neugeborenen dürfte von der Erkrankung betroffen sein. Da die Störung selten ist, haben nur wenige Ärzte Erfahrung mit der Erkrankung. Aus diesem Grund – und auch, weil die vielfältigen Symptome der Betroffenen auch bei anderen Erkrankungen auftreten können – dauert es oft lange, bis die Diagnose korrekt gestellt wird.
Bei M. Fabry ist ein Gen auf dem X-Chromosom verändert. Dies führt dazu, dass das Enzym α-Galaktosidase A ganz oder teilweise fehlt. Dadurch sammeln sich Stoffwechselprodukte in unterschiedlichen Zellen an und beeinträchtigen die Funktion zahlreicher Organe.
M. Fabry kann verschiedene Organe betreffen und zu sehr unterschiedlichen Beschwerden führen. Symptome können an Nieren, Herz, Nervensystem, Haut, Augen, Gehör und Magen-Darm-Trakt auftreten. Zu den wichtigsten Symptomen und Komplikationen zählen:
Die Beschwerden des M. Fabry sind sehr variabel, der Krankheitsverlauf lässt sich beim einzelnen Patienten kaum vorhersagen. Beim klassischen Krankheitsverlauf beginnen die Symptome bereits in der Kindheit oder Jugend und entwickeln sich anfangs kaum wahrnehmbar. Ausgeprägte Organveränderungen entstehen dann meist zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Für den weiteren Krankheitsverlauf und die Lebensqualität der Patienten ist es sehr wichtig, dass M. Fabry frühzeitig erkannt und noch behandelt wird, bevor die Organe unumkehrbar geschädigt sind.
Der Nachweis der Erkrankung ist mithilfe einer biochemischen Untersuchung des Blutes möglich, in einigen Fällen wird auch eine Gewebeprobe entnommen und es erfolgen molekulargenetische Tests.
Bei männlichen Personen entnimmt man eine Blutprobe, in der die Aktivität des Enzyms α-Galaktosidase A untersucht wird. Bei sehr niedrigen Enzymspiegeln liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Fabry-Erkrankung vor. Die Messung der Enzymaktivität kann mit Hilfe eines sogenanten DBS-Kits (Dried blood spot) gemacht werden. Bei weiblichen Personen hat die Messung der α-Galaktosidase A nur eine begrenzte Aussagekraft. Ein sicheres Ergebnis erhält man durch die Laboranalyse des Erbmaterials.
M. Fabry ist eine Erbkrankheit, die oft lange unentdeckt bleibt. Wenn die Erkrankung bei einem Familienmitglied diagnostiziert wird, sollten alle Blutsverwandten eine medizinische Beratung in Anspruch nehmen. Denn je früher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, umso eher lassen sich Folgeschäden vermeiden.
Behandlungmöglichkeiten:
Die Therapie bei M. Fabry beginnt normalerweise mit dem Auftreten der Symptome.
Aktuell sind in der Schweiz zwei Behandlungsoptionen verfügbar:
C-ANPROM/CH//0530-03/2020