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Magen-Zwölffingerdarmgeschwür

Magen und Zwölffingerdarm sind mit einer schützenden Schleimhautschicht ausgekleidet. Wird die Magenschleimhaut durch eine anhaltende Entzündung nach und nach zerstört, kann ein Magen-oder Zwölffingerdarmgeschwür (je nach Lokalisationsort) entstehen. Im medizinischen Sprachgebrauch wird diese Erkrankung auch als Ulkuserkrankung bezeichnet. Meist handelt es sich dabei um einen gutartigen Gewebsdefekt, der aber auch zu lebensbedrohlichen Komplikationen ( Blutungen, Durchbruch in die Bauchhöhle oder Nachbarorgane)  führen kann.

Häufige Ursachen  sind,

• Ein „Zuviel an Säure“
• die Besiedelung der Magenschleimhaut mit dem Bakterium Helicobacter pylori 
• Dauermedikation mit bestimmten Schmerzmitteln oder entzündungshemmenden Medikamenten (z.B. nicht-steroidale Antirheumatika).

Anzeichen der Erkrankung sind oft Druckgefühle und Schmerzen im Oberbauch. Manche Patienten und Patientinnen berichten über unspezifische Beschwerden wie Erbrechen, Übelkeit, Völlegefühl, saures Aufstoßen und eine Abneigung gegen bestimmte Speisen. Das Magengeschwür macht häufig Beschwerden nach der Nahrungseinnahme, das Zwölffingerdarmgeschwür macht häufiger Beschwerden, wenn der Magen nüchtern ist.

 

Therapie:
Magen- und Darmgeschwüre können auch ohne Behandlung innerhalb von 2-3 Monaten von alleine abheilen, die Gefahr des Wiederauftretens ist jedoch gegeben.

Bei schwachen Beschwerden können Allgemeinmaßnahmen helfen (keine stark gewürzte oder zu fette Speisen, Verzicht auf  Alkohol und Zigaretten, Kaffee nur in Maßen). Ruhe und Entspannung können bei starken psychischen Belastungen ebenfalls die Beschwerden lindern. Auch pflanzliche Arzneimittel (z.B. Kamille, Anis) und rezeptfreie Arzneimittel können kurzzeitig helfen.

Sollten die Beschwerden nach dieser kurzzeitigen Behandlung nicht verschwinden oder sich sogar verstärken, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um die Beschwerden und deren Ursache weiter abzuklären.

Falls eine Besiedelung der Magenschleimhaut mit dem Bakterium Helicobacter pylori festgestellt wird, kann die Keimbesiedelung erfolgreich behandelt werden. Der Grundstein der Behandlung ist auch hier die medikamentöse Unterbindung der Magensäureproduktion bzw. die Neutralisation der bereits gebildeten Magensäure. Als potenteste Hemmer der Magensäureproduktion werden heute die Protonenpumpenhemmer (PPI)  bei allen Stadien der Erkrankung als Basistherapie eingesetzt. Nur in seltenen Fällen ( u.U. bei Komplikationen) ist ein operativer Eingriff nötig.